Land Hessen fördert Gesundheitszentrum - #Oberzent → Presseshow

Land Hessen fördert Gesundheitszentrum in Oberzent:

www.64760.de #Oberzent #Wiesbaden – In der neuen Odenwald-Gemeinde Oberzent hat das erste von der schwarz-grünen hessischen Landesregierung geförderte Gesundheitszentrum offiziell seine Arbeit aufgenommen. Darin arbeiteten Fachärzte nach einem integrierten Konzept, sagte Ge­sund­heits­mi­nis­ter Stefan Grüttner (CDU) heute bei der Eröffnung. Das führe zu einem „sinnvollen Zusammenarbeiten der an der Behandlung Beteiligten“.

Grüttner bezeichnete solche Modelle als „die gesundheitliche Versorgung der Zukunft“. Zum einen entstünden zunehmend komplexe Hilfebedarfe bei den älter werdenden Patienten. Zum anderen arbeite der Ärztenachwuchs lieber vernetzt im Team.

Zunächst arbeiten dem Ministerium zufolge drei Mediziner in dem Zentrum, im Laufe des Jahres sollen noch fünf andere dazu kommen. Auch Physiotherapie und Osteo­pathie würden angeboten. Die Landesregierung hat das Projekt seit 2014 mit rund 400.000 Euro unterstützt.

Landrat Frank Matiaske (SPD) kündigt an, dass weitere Zentren zur wohnortnahen Versorgung im Odenwaldkreis folgen sollen. „Das Besondere daran ist, dass die Bevölkerung hier nicht nur eine umfassende medizinische Versorgung erhält, sondern dass auch Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, Diakonische Werk, Caritas, AWO und Netzwerk Frühe Hilfen ihre Leistungen dezentral, bedarfsorientiert und koordiniert anbieten.“

Mehr dazu → http://nyc.de/2Fi8vnF © dpa/aerzteblatt.de"


Kommentare

  1. Ein Facebook Kommentar (http://nyc.de/2FgyImu) von Franz-Josef Müller

    Oberzent ist nicht überall - aber symptomatisch für das Fiasko
    Je kürzer die Pressemeldungen zu Oberzent, desto positiver die Darstellung. Beschäftigt man sich ausführlicher mit Oberzent, stolpert man über eine Ungereimtheit nach der anderen. Jede Menge Geld verblasen, u. a. 400.000€ Fördermittel des Landes. Dazu noch Spendengelder und auch die Robert-Bosch-Stiftung hat gezahlt.

    Wofür?

    Für vier Jahre Projektarbeit, an deren Ende jetzt eine Interimslösung steht. Ein Scheitern auf ganzer Linie konnte man so wohl gerade noch vermeiden.

    Für eine völlig unabgestimmte Vorgehensweise in Oberzent. Denn parallel zu dem Projekt der GesundheitsVersorgungsKooperation Oberzent (GVK Oberzent), bei dem u. a. auch Hausärzte gewonnen werden sollen, ist eine Stiftung in Oberzent aktiv. Diese Stiftung (Pflegestiftung Odenwald http://www.pflegezentrum-odenwald.de/geschichte/) will parallel zu den Aktivitäten der GKV Oberzent Räumlichkeiten für bis zu fünf Hausärzte schaffen und diese dort auch beschäftigen.

    Haben die in Oberzent noch alle Tassen im Schrank? Da werden gleichzeitig zwei Projekte angeworfen, um Hausärzte zu gewinnen. Beide Projekte verbrauchen dabei Spendengelder, öffentliche Mittel und Stiftungsgelder. Hätten beide Projekte gleichzeitig Erfolg, würden mindestens 6 zusätzliche Hausärzte gewonnen werden. Wie war noch einmal die Ausgangslage? Man braucht sechs Hausärzte in Oberzent von denen zwei fehlen. Wenn man über die beiden Projekte sechs Hausärzte nach Oberzent zusätzlich zu den vorhandenen vieren bringt, hat Oberzent 10 Hausärzte. Sechs davon subventioniert, vier müssen sich mit dem KV-Honorar zufrieden geben.

    Verteilt man 10.000 Einwohner auf 4 Hausärzte (Stand heute), sind es pro Hausarzt 2.500 Einwohner.
    Verteilt man 10.000 Einwohner auf 10 Hausärzte (so die Planung), sind es pro Hausarzt noch 1.000 Einwohner.
    Von 1.000 Einwohnern pro Hausarzt kann ein Hausarzt nicht überleben.

    Also wird sich am Ende dieses Prozesses folgender Zustand eingestellt haben:
    - Die heute noch bestehenden vier hausärztlichen Praxen, die von ihren Honoraren leben müssen, werden aufgeben müssen, weil ihnen die Patienten in zu großem Umfange abhanden kommen.
    - Die neu geschaffenen, aus vielfältigen Quellen subventionierten Praxen werden die Bestandspraxen aus dem Markt drängen und überleben. Sie überleben nur, weil sie subventioniert werden.

    Was lernen wir daraus:
    1. Das Ausgangsproblem war, dass es für Hausärzte nicht attraktiv genug ist, sich bei den bestehenden Rahmenbedingungen niederzulassen. Das Honorar war nicht angemessen.
    2. Statt das Ausgangsproblem zu beheben und angemessene Preise zu zahlen, hat man mit marktwidrigen Eingriffen, sprich Subventionen, erst bestehende Anbieter aus dem Markt gedrängt und bietet die Leistungen zu deutlich höheren Kosten als im Wettbewerb an.

    Das kann man gut finden.
    Fragt man Ökonomen, werden die ob dieser Vorgehensweise vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ökonomen können sich vermutlich gar nicht vorstellen, wie man so unterbelichtet sein kann, sich für eine solche Strategie zu entscheiden.

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