Oberzent zum schmunzeln: Qual der Wahl bei der Suche nach dem Bürgermeister

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Heute schreibt Jakob Ihrig, Raubach, posthum in seinem Satirebeitrag über sieben Bürgermeisterkandidaten auf einen Streich, die in der jüngsten Stadt Hessens nach dem tapferen Schneiderlein suchen


Die Oberzent hat seit einigen Monaten keinen Bürgermeister mehr. Am kommenden Sonntag, 29. April, wird ein Neuer gewählt. Zeit für eine fundierte Kandidatenanalyse vom Raubacher Jockel!
Seit Jahresbeginn steht an der Spitze der Verwaltung ein sogenannter „Staatsbeauftragter“. Was immer diese schwulstige Bezeichnung auch bedeuten mag, schlussendlich ging es darum, einem verdienten Parteisoldaten auf Kosten des Steuerzahlers eine höhere Pension zu verschaffen.
Manche halten dies für eine Unverschämtheit der öffentlichen Hand, andere sehen darin schlicht das Ergebnis der seit Jahren anhaltenden Steuerschwämme. Wie dem auch sei, die traurige Sedisvakanz nähert sich nun ihrem Ende!
Jetzt sollte aber niemand glauben, dass von der zukünftigen Verwaltungsspitze viel für die neue Stadt zu erwarten ist. Arbeitsplätze werden schließlich von Unternehmen geschaffen und eine lebenswerte Stadt von Gewerbetreibenden, die Kneipen, Restaurants und Geschäfte eröffnen. Die Verwaltung soll funktionieren und vor allem keinen größeren Schaden anrichten - das muss der Bürgermeister sicherstellen.
Das maximale Schadenspotential für die Oberzent liegt derzeit sicher in der Umsetzung der grünschwarzdummen Politik der hessischen Landesregierung – insbesondere also in der Verspargelung unseres Odenwaldes. Dagegen haben sich zwar alle Kandidaten ausgesprochen, aber die Frage stellt sich, wie ernst dies zu nehmen ist.
Betrachten wir zunächst die Sozis, die gleich eineinhalb Kandidaten ins Rennen schicken. Als unmittelbarer SPD Kandidat firmiert Thomas Ihrig aus Hesselbach. Über ihn ist wenig bekannt, außer, dass er in Hesselbach die Ausgabe des gelben Sackes immer zur vollsten Zufriedenheit aller ausgeführt hatte.
Da die Verteilung des gelben Sackes zumindest in der Kernstadt über den Einzelhandel erfolgt, stellt sich die Frage, was er in der Kernstadt überhaupt machen soll. Die GroKo-Jünger sind nun mal keine Selbstdenker, sondern werden zentral von ihren Parteien auf Kurs gehalten - und die sind im Moment noch voll im hemmungslosen Klimawahn! Bezüglich Windkraft klingt sein Bekenntnis gegen diese doch etwas unglaubwürdig - als „Roter“ kann er intellektuell noch gar nicht soweit sein.
Als ebenfalls mit der SPD verbandelter Zeitgenosse kandiert Herr Kehrer. Offiziell zwar parteilos, aber das war der Alte auch und jeder wusste, aus welchem Stall er kam. Ein Gewächs, das nie sein Amt verlassen hat und somit für ein „Weiter so“ steht.
Seine bisherigen Aufgaben haben ihn eng an die Hessische Landesregierung und Ministerien herangeführt - sicher nicht der feinste Personenkreis im Lande! Inwieweit er sich durch diese Kontakte kontaminiert hat, ist schwer zu sagen. Auch er ist in Sachen Windkraft eher unklar positioniert!
Als Dritter im Bunde Oliver von Falkenberg von der SPD-Schwesterpartei, den Christdemokraten. Er tritt vehement gegen die Verspargelung der Oberzent auf, und scheint es damit auch wirklich ernst zu meinen. Die Frage ist nur, wie er sich mit dieser Einstellung parteiintern behaupten kann?
Der Klimawahn und die schlimmsten Auswüchse der Energiewende wurden schließlich durch Mama Merkel verursacht und in Hessen hat sein Parteikollege, der innige Merkelanbeter Bouffier (log bei der letzten Wahl: „Wir werden die Windkraft nicht mit der hessischen Bereitschaftspolizei durchsetzen“) gründumme Politik im schwarzen Lager erst ermöglicht.
Der hochkarätige schwarze Bürgermeisterwahlkampfauftakt in der Oberzent lässt Schlimmes erahnen. Waren da doch mit der Bundestagsabgeordneten Patricia Lips, dem Hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann und Judith Lannert, Kartmanns weibliches Landtagspendant aus dem Odenwald, dem gerade in der Odenwälder Kreisstadt aus dem Amt gejagten CDU-Kreisvorsitzenden Harald Buschmann sowie dem pseudo-parteidienlichen Odenwälder JU-Vorsitzenden Kevin Schmauß aus dem nördlichen Kreisgebiet nicht gerade christdemokratische Überflieger in die junge Stadt gekommen.
Ohne Bouffi gäbe es keinen Al Wazir und kein grünes Lindscheid im RP. Herr von Falkenburg täte gut daran, sich von diesen Herrschaften zu distanzieren. Er ist noch jung und vielleicht genau der richtige Mann, aber leider in der falschen Partei, eigentliche schade!
Soweit also die Besprechung der Groko…
Kommen wir zur FDP - vertreten durch Andreas Krauch - politisch ein nicht ganz unbeschriebenes Blatt. Zum Thema Windkraft klar positioniert, das ist zumindest ein positiver Aspekt.
Die Freien Wähler treten mit Claus Weyrauch an. Unternehmensberater, eigentlich jemand der etwas bewegen könnte. Als rational denkender Mensch ist er natürlich gegen Windkraft. Entscheidender Wermutstropfen: Die Freien Wähler sind in den letzten Jahren immer wieder Richtung rot umgekippt, zudem haben sie sich durch Aufnahme eines führenden EGO-Funktionärs extrem mit heißer Luft kontaminiert.
Viele der Freien Wähler sind außerdem nachweislich pro Windkraft. Also auch hier leider, leider ganz entschieden Daumen runter.
Erik Kadesch: Für mich ein politisch unbeschriebenes Blatt, parteilos, Auftreten eher forsch - hat sich ebenfalls deutlich windkraftkritisch geäußert, scheint aber tendenziell eher auf der zwar absolut notwendigen Keimzelle, in seinem Fall aber eher überproportionierten Nachwuchsschiene unterwegs. Da könnten sich die alten Oberzent-Kämpen rasch unterrepräsentiert fühlen.
Die GrünInnen haben meines Wissens auch einen KandidatIn aufgestellt. Da deren Wähler aber in der Regel bei Windstille kaum lesen können, erübrigt sich eine Besprechung in diesem textbasierten elektronischen Medium im windschwachen Odenwald.
Zusammenfassend muss man leider konstatieren, so richtig passt keiner, Masse statt Klasse eben. Ich überleg mir, ob ich am Sonntag die Siri oder die Alexa installiere. Da weiß man, was man hat und wird nicht belogen. Vielleicht aber können mir diese ja auch einen Geheimtipp für das Kreuz an der richtigen Stelle per Computersprache vermitteln?

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