Bildinfo: Die Wirtschaft in Oberzent beleben, das wollen mit der Kampagne „Revive“ (von links) Amadeus van Lier, Christoph Seip, Mark-Oliver Strauß, Egon Scheuermann und Dieter Strebel. Foto: Manfred Giebenhain
Von Manfred Giebenhain
„REVIVE OBERZENT“ Plattform soll wirtschaftlichen Gründergeist in neuer Stadt beflügeln
OBERZENT/BEERFELDEN - Eine neue Stadt – ein neuer Anfang. Man kennt sich, und man steht zu seiner Kommune, die mit dem Zusammenschluss der vier bisher selbstständigen Partner Beerfelden, Rothenberg, Sensbachtal und Hesseneck zu einer einzigen Stadt weit über die Region hinaus von sich reden gemacht hat. Jetzt gelte es, die Aufbruchsstimmung in die Gründung von Unternehmen und Geschäftsideen zu leiten, meinen Akteure, die zu diesem Zweck ihre Kräfte gebündelt haben.
Initiator des Gedankens, den boomenden Gründergeist der Großstädte in die Region zu übertragen, ist Christoph Seip. Unter dem Titel „Revive Oberzent“ sind er und seine Mitstreiter angetreten, eine Plattform aufzubauen, die alle Ideen und Initiativen sammelt und unterstützt, die zu Neugründungen von Firmen, Geschäftseröffnungen und anderen Aktionen zur Belebung der Wirtschaftskraft von Oberzent führen können.
UMFASSENDE HILFE
Existenzgründer in Oberzent bekommen geholfen: Angefangen von der Unterstützung zur Erstellung eines Businessplans und Finanzierungskonzepts über die Begleitung bei Bankgesprächen, der Suche nach einem Standort sowie fachkundige Unterstützung bei behördlichen Gängen und Genehmigungsverfahren bis hin zur Vermittlung von Kontakten zu Kunden und Kooperationspartnern. „Mit diesem Team aus Experten für alle unternehmerischen Lebenslagen kann eine gute Idee nur noch erfolgreich sein“, ist Ideengeber Christoph Seip überzeugt.
Ideen und Geschäftsvorhaben können schließlich über die Website https://nyc.de/revive-oberzent-incubator eingebracht werden. ...
„Was hier angegangen wird, ist einmalig. Dahinter steht ein ehrenamtlich arbeitendes Netzwerk, das einen schnellen Gründungsprozess ermöglicht“, erläutert Dieter Strebel vom Wirtschaftsservice der Odenwald-Regionalgesellschaft (Oreg), was die Offensive von anderen vergleichbaren Aktivitäten unterscheidet. Geboren wurde die Idee vor rund einem Jahr, als Christoph Seip das Konzept für ein Gründerprojekt in seiner Heimatstadt Beerfelden entwickelte. Er selbst hat viele Jahre in Stuttgart gewohnt und gearbeitet und ist zwischenzeitlich als Familienvater wieder in seine alte Heimat zurückgezogen.
„Raus aus der Großstadt – ab ins Grüne, damit die Kinder gesund aufwachsen können und man wieder klare Gedanken fassen kann“, lautete die Devise des IT-Fachmanns bei der Daimler AG. Seip hat der Abwanderung von gut ausgebildeten jungen Leuten aus Oberzent den Kampf angesagt. Seine Idee: Gründungsvorhaben zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu identifizieren und erfolgversprechende Vorhaben gemeinsam mit weiteren Akteuren zum Erfolg zu führen. Mit diesem Vorhaben rannte er sowohl bei der Stadt Oberzent als auch beim Wirtschafts-Service der Oreg und dem Mentorennetzwerk Odenwaldkreis offene Türen ein.
Im Gespräch mit dieser Zeitung stellten die Akteure auch ein Marketingkonzept vor, das von der Michelstädter Agentur Evermore ausgearbeitet wurde. Geschäftsführer Mark-Oliver Strauß: „Wir wollen Aufmerksamkeit erzeugen und haben uns daher für einen polarisierenden Stil entschieden.“ Plakate, die mit kräftigen Rottönen und auf einem satten blauen Hintergrund ihre kurz gefassten Botschaften in die Lande tragen, sollen die Menschen auf das Thema aufmerksam machen. Für die Kampagne werben Slogans wie „Gebt dem Bären Futter“, „Oberzent ist heute“ oder „Eine Win-Win Revolution“.
Dahinter verbirgt sich ein von vielen Akteuren getragenes „Inkubatorenprojekt“, das die Vorzüge der Region für Gründer nicht nur in die Stadt Oberzent selbst, sondern auch in die Metropolen tragen will. Dies soll auch in Darmstadt und anderen Universitätsstandorten in der weiteren Nachbarschaft Studienabgänger auf die neue Kommune im südlichen Odenwald aufmerksam machen.
Unterstützung des Magistrats gilt als gewiss
Nichts sei vorgegeben, betont Christoph Seip. Was lässt sich gemeinsam entwickeln, was passt zu Oberzent, wie können gute Ideen an die richtige Stelle gelenkt werden und von der Erfahrung engagierter Mitstreiter profitieren? Bei einer Leerstandsquote von leicht über 50 Prozent in Beerfelden sei eine solche Initiative dringend geboten. Gleichzeitig berge die Situation Ressourcen an gewerblich nutzbaren Räumlichkeiten, sagt der Oreg-Wirtschaftsförderer für Oberzent, Amadeus van Lier, und verspricht sich eine Kehrtwende von der Kampagne. Die Unterstützung des Magistrats sei gewiss, fügt Egon Scheuermann hinzu, der als Staatsbeauftragter die Amtsgeschäfte so lange führt, bis der noch zu bestimmende Bürgermeister (Stichwahl am 27. Mai) im Amt ist. ...mehr dazu →
https://nyc.de/2KXRRsw
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